Aus dem Englischen von Diethelm Hofstra. Unionsverlag, Zürich 2004,
256 Seiten, EUR 9,90
Das Buch beschreibt die 18-tägige Pilgerreise der Autorin Ma Thanegi in ihrem Heimatland Burma, von der Militärjunta in Myanmar umbenannt.
Eines Tages beschließt Ma Thanegi, ihr Heimatland auf eine andere Art als bisher kennen zu lernen, und bucht eine der populären Pilgerreisen im Bus durch Zentral- und Obermyanmar: 29 Städte und 60 berühmte Pagoden in 18 Tagen. Die Autorin schildert ihre Reise und Erlebnisse in allen Einzelheiten. Es ist eine kulturelle, mystische, religiöse und kulinarische Reise, mit kritischen Augen betrachtet. Einfühlsam und liebevoll beschreibt sie die Gewohnheiten und Lebensumstände der Menschen ihrer Heimat.
Ma Thanegi ist eine westlich orientierte Journalistin, und es ist nicht üblich, dass Frauen alleine Pilgerreisen unternehmen. Pilgerfahrten sind Urlaubsreisen, die Frauen gruppenweise mit Nachbarn, Freunden und Verwandten machen. Solche Pilgerreisen untenehmen ihre Landsleute schon seit Jahrhunderten.
Die Autorin erlebt ihre Heimat völlig neu. Das burmesische Sprichwort „Beim Huldigen in der Pagode Ausschau nach Schildkröteneiern halten“ bringt den Charakter der Pilgerreise gut zum Ausdruck, wonach Religion, Urlaub und auch Geschäfte ein Teil davon sind. Ihre Pilgerfahrt brachte Ma Thanegi zahlreiche wertvolle „Schildkröteneier“ ein, zu denen nicht zuletzt die Wärme und Freundschaft von Fremden sowie Einblicke in ihre Lebensumstände gehören.“
Das Buch bringt dem Leser, der Leserin Myanmar und die Rolle der Frauen in diesem Land näher. Es gibt einen guten Einblick in eine uns fremde Kultur, Religion, Gesellschaft und Tradition.